Vortrag des Erzpriesters Konstantinos Stratigopulos im Rahmen der Hagiographie Vorlesungen der heiligen Ikonen unserer Orthodoxie, gehalten am Freitag den 11.11.2005. Aus dem Griechischen original aus Tonbandausschnitten ins Deutsche übertragen.
ZWEITE VORLESUNG
Die Theologie der Ikone der Geburt unseres Herrn Jesus Christus.
Wir setzen fort mit der Ikone der Geburt Christi, wir haben schon letztes Mal begonnen über diese Ikone zu sprechen. Die Ikone der Geburt die wir hier Heute haben ist nicht genau dieselbe wie die vom letzten Mal. Diese Ikone hat Variationen und gewisse Elemente welche die andere Ikone nicht hat.
Damit sie sich daran erinnern können wiederhole ich, nicht die allgemeinen Grundsätze der Ikonographie, sondern nur das was die Ikone der Geburt speziell anbelangt.
Erstens sprach Ich über die Dunkelheit, die in der Ikone vorhanden ist; die Dunkelheit zeigt die Welt in der Christus geboren wurde wie es Prophet Jesaja beschrieben hat “im finstern Lande scheint es hell” am Ort und Schatten des Todes, dass Christus an dem Ort geboren wurde.
Zweitens: Sie erinnern sich an die zwei Tiere[1] in der Geburtsgrotte, Esel und Ochse, diese sind ein Ausdruck der Christen die aus dem jüdischen Raum stammen (Ochse) und aus den heidnischen Völkern, (Esel), wie es in der Bibel von den Propheten Habakuk und Jesaja beschrieben ist. Christus wird immer in der Ikone der Geburt zwischen diesen zwei Tieren abgebildet, diese Tiere waren der Ausdruck der Menschheit, die Menschen waren Irrational, wie die Tiere es sind, die Juden waren irrational weil obwohl sie einen Teil der Wahrheit kannten, sich irrational verhielten, und die aus den Nationen, die heidnischen Völker, verhielten sich ebenfalls irrational. Also zwischen zwei Tieren wurde Christus „bekannt“ wie es Prophet Habakuk sagte, also man sieht Christus hier, in der Ikone, in der Mitte...
Drittens, man sieht Jesus ist in Leichentücher gewickelt. Damit wird ausgedrückt dass Christus geboren wurde um für uns zu sterben. Es handelt sich nicht einfach um den Triumph der Geburt Christi. Die Geburt Christi ist die Vorbereitung für Ostern (Tod und Auferstehung). Deswegen liegt, schläft Christus in einem Grab (Sinnbild). Er liegt, schläft nicht in irgendeinem Bett - all das ist der Zusammenhang der uns in dem Bereich der Auferstehung führt.
Hier sehen wir auch die Jungfrau Maria. Die Jungfrau trägt immer - in allen hagiographischen Ausdrücken drei Sterne. Einen auf dem Kopf und einen auf jeder Schulter, Drei Achtstrahlige Sterne. Die drei Sterne bedeuten dass Maria eine Jungfrau vor, während und nach der Geburt war. Das formuliert die ewige Jungfräulichkeit konkret. Und die acht Strahlen an den Sternen bedeuten das Mysterium[2] des achten Tages. Gott schuf den Menschen am siebenten Tag. Am siebenten Tag versagte der Mensch. Gott weiht durch das Werk der Göttlichen Oikonomia das Herabsteigen und Menschwerdung Gottes, das Werk des achten Tages der Schöpfung ein. Das ist das Werk der Göttlichen Oikonomia. In dem Sinn nimmt die Jungfrau Maria am Werk der Göttlichen Oikonomia teil. Sie ist eine Diakonin (von griech. Diakonos “Diener”) bei diesem Werk und genau deswegen ist Sie mit diesen drei achtstrahligen Sternen geschmückt.
Ich erinnere Sie daran, dass die Ikonenmalerei eine Interpretation einer Theologie ist. Quelle unseres Studiums ist die Bibel, die Hymnen der Kirche welche ein Ausdruck der Theologie sind, und die Ikonen die ein Ausdruck der Theologie durch das Malen sind. Also, alles was wir hier tun, ist Theologie. Deswegen, malen wir sehr oft auch das was bei den Hymnen, Troparia[3], beschrieben wird. Es steht beim Troparion von Weihnachten: Die Mutter Gottes „sitzt die Cherubime nachahmend“ und man sieht hier in der Ikone, die Jungfrau "sitzt die Cherubime nachahmend", in dieser Art. Sie sehen, Ihre Arme sind in einer Art und Weise, im Stil, der Cherubime positioniert, noch, Sie ist in Gebet Haltung und Sie sitzt. Das Sitzen bedeutet und zeigt immer in der Theologie eine Gewissheit - Sicherheit. Es gibt einen Text im Alten Testament, ich glaube des Propheten Hosea, es steht in Bezug auf Gott: "Du, der Sitzende aber wir gehen verloren” Du der immer Sitzende man merkt den Vergleich; der Sitzende und nicht der Stehende, der verloren geht. Das heißt dass die sitzende Position Sicherheit bedeutet. Gott sitzt. Das ist, warum man nicht die Heiligen sitzend malt. Es ist falsch und ein romantischer Ausdruck, einen Heiligen inthronisiert darzustellen. Auf einem Thron sitzt nur Christus und die Jungfrau Maria. Extreme Gestalten. Das Sitzen bedeutet eine absolute Sicherheit. Die Jungfrau Maria, in dem Sie das Werk der Göttlichen Oikonomia[4] angenommen hat und durch Sie ausgeführt worden ist, ist unsere Allheiligste Mutter Gottes geworden. Sie ist dadurch endgültig die Makelose geworden. Deswegen wird Sie sitzend dargestellt.
Mal sehen jetzt was anbei dargestellt wird. Wir sehen die zur Verehrung singenden Engel. Alle Engel tragen obligatorisch am Kopf ein Band (Schleife). Die Engel haben viele Haare und tragen immer, was ein dogmatischer Punkt ist und nicht etwas sekundäres, ein Band.
Was bedeutet dieses Band (Schleife)?
Die himmlischen Mächte, wie das auf der Erde vernünftige, logische Lebewesen d.h. der Mensch, sind rationale Lebewesen – Tiere (siehe Greogorios Theologos) (gr.Ζωον: lebendiges Wesen). Der Mensch ist zwar ein Lebewesen-Tier, ein lebendiges Wesen aber eines das durch seine Neigung zu Gott hin vergöttlicht wird. Die Engel wenden - neigen Ihren vernünftigen Geist zu Gott hin und sie leben von dieser Nahrung. Sogar die Therapeutik der Orthodoxen Kirche ist gerichtet nach einem Menschen der erkrankt ist. Und so wie er ist, wendet er seinen Geist zu Gott hin. Dies ist seine Heilung. Die Bekehrung, das sich an Gott zu wenden ist die Heilung. Die Engel, besitzen es völlig. Diese Hinwendung zu Gott. Insbesondere nach dem Tag an dem manche Engel abgefallen sind und sie zu Dämonen wurden, aber die andere Engel fielen nicht ab. Den 8 November wird dieses Standhalten, Feststehen der Engel am Guten und das Aufhören des Abfallen gefeiert, der Halt der Engel, und wir sagen in der Göttlichen Liturgie, wie bei den Engeln, "lasset uns schön stehen, lasset uns mit Furcht stehen", die Engel fielen nicht ab, wie der Teufel. Nach diesem, Festhalten am Guten und dem Aufhören des Abfallens, sagt der heilige Johannes von Damaskus in einem sehr wichtigen dogmatischen Text, sehr wichtige Dogmatik einfache und Wesentliche, das Buch heißt "Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens", er sagt (und das ist eine dogmatische Überlieferung der Väter) dass die Engel nach diesem Ereignis unbeweglich zur Sünde sind, nicht mehr in Sünde fallen. Seitdem werden die Engel nicht mehr und nie abfallen, also nie sündigen, weil sie damals „schön standen“. Das könnte auch beim Menschen der Fall sein, würde er der Versuchung des Teufels widerstehen. Also das Band symbolisiert diese Konzentration das Sammeln des Geistes (gr. Nous[5]) zu Gott. Also, weil man den Geist (gr. Nous[5]) das abstrakte Wort, nicht einfach Gehirn, nicht malen kann, versucht man in der Ikonenmalerei mit externen symbolischen Figuren das auszudrücken. Wir, z.B. malen das Gebet. Aber wenn Sie einem Künstler sagen dass er das Gebet malen sollte, würde er es entweder naturalistisch darstellen z.B. ein Mann der im Walde betet, oder abstrakt z.B. malen mit dem Malerpinsel einen roten Streifen auf einer weißen Leinwand. Ich weiß nicht, wie er es darstellen würde. Wir handeln weder naturalistisch noch abstrakt. Wir stellen wichtige Konzepte mit Symbolen dar. Und da die Engel ihren Geist (gr. Nous[5]) sammeln und zu Gott richten, tragen sie in Ihrem dichten Haar das die Gnade die sie besitzen bedeutet, dieses Band. Das ist ein dogmatischer Aspekt. Es gibt keinen einzigen Engel ohne Band. Wir werden es bei anderen Bildern auch sehen.
Wir sehen noch an der Ikone die drei Weisen aus dem Morgenland (beim griechischen Text steht es beim Evangelium, die drei Magoi, also die drei Magier wörtlich übersetzt). Das Wort "Magoi" (Magier) soll nicht mit den Handlungen der dämonischen Tat was die Magie ist, verwechselt werden, also nicht verwechseln mit den Aufruf von Dämonen, weder für „Gute“ noch für „Böse“ Zwecke, das heißt, die falsche weltliche Anschauung zwischen "Schwarzer" und "weißer" Magie. “Magoi“ heißt weise Menschen. Die weisen Menschen wurden zu dieser Zeit so genannt. Sie waren Wissenschaftler, und wie Sie wissen sie brachten Ihm drei Gaben dar ... Gold, Weihrauch und Myrrhe. Diese Geschenke sind dogmatische Elemente. Sie bringen Christus Gold, weil er König ist. Dem König brachten sie Gold. Weihrauch, weil er Gott ist. Und Myrrhe. Nun, dieses Parfum ist Myrrhe, das Material das für die Salbung der Toten benutzt wurde - nach hebräischer Tradition gehörte Myrrhe zur ordnungsgemäßen Bestattung des Leichnams, die Salbung mit Myrrhe wurde auch nach anderen Traditionen nicht der hebräischen Welt benutzt: die Salbung des Verstorbenen, aus Gründen der Reinigung, so wie wir es tun. Wir waschen den verstorbenen vor seiner Beerdigung. Christus wurde gesalbt mit Myrrhe und Aloe. Also, er ist Gott, er ist König, und er ist derjenige, der für uns sterben wird. Sie sehen also dass Weihrauch, Gold und Myrrhe, alle konkrete dogmatische Elemente sind.
Wir sehen auch die Darstellung von Josef dem Verlobten (Josef von Nazareth). Er hatte die Versuchung, die Mutter Gottes zu akzeptieren oder nicht, er zögerte er überlegte sich. Joseph ist am unteren Rande der Ikone dargestellt. Beachten Sie hier dass diejenigen, die der Mittelpunkt einer liturgischen Handlung sind werden in der Mitte der Ikone dargestellt. Diejenigen, die nur dieses Mysterium dienen werden am Rande der Ikone dargestellt. Die zentrale Figur ist immer Christus, selbstverständlich das gilt in einer vielfältigen Darstellung wie diese hier, nicht bei einer Ikone einer einzigen Person, eines Heiligen, in dem Fall ist der Heilige das zentrale Thema. Joseph, wie auch die Allheilige Mutter Gottes, beide verrichten, sind Diener dieses Mysteriums. Sie verrichten, dienen das Mysterium die sind also Ypourgoi (Übersetzung: Minister) (in alt griechisch das Wort Ypourgos -Minister- heißt der Diener, der Assistent) des Mysteriums. Sie werden feststellen, dass hier auch die Allheilige Mutter Gottes nicht genau in der Mitte der Ikone dargestellt wird. Joseph ist ein wenig mehr zur Seite und unten dargestellt, beide sind Ypourgoi-Diener (Minister) dieses Mysteriums. Beide dienen dem Mysterium. In der Regel wird der Gedenktag für diejenigen die Ypourgoi-Minister eines Mysteriums sind am Tag nach dem Feiertag der Hauptperson, Christus, gefeiert. Die Heilige Mutter wird gefeiert am 26. Dezember. Also, einen Tag nach Weihnachten feiern wir, aufpassen, die „Synaxis der Theotokos“ (Zusammenschau der Gottesgebärerin). Es ist ein Feiertag für die Gottesgebärerin, und damit dieses Feier auch nicht zusammen mit dem Festtag von Josef dem Verlobten fällt, aber auch damit sein Festtag nicht entfernt und so verloren geht, wurde sein Festtag auf den Sonntag gleich nach dem 26 Dezember übertragen, dann also feiern wir, Joseph den Verlobten zusammen mit zwei Propheten. Dies ist, wie wir die Diener des Mysteriums feiern. Johannes der Täufer (Johannes der Vorläufer), wurde am 29 August enthauptet was der Tag seines Martyriums ist, seiner Enthauptung wird dieser Tag gewidmet, aber wir feiern Ihn hauptsächlich am Tag nach der Theophanie, am 7. Januar, weil er das Mysterium der Taufe ausführte. Das sind Begriffe und Handlungen von großer theologischer Bedeutung, und der Heilige ist ein Ypourgos-Minister. Das griechische Wort für Minister, Ypourgos kommt aus ypo+ergo=unter+Werk also Diener. Sie sollten darauf achten, an den tief eindringenden Ausdruck der griechischen Sprache. Er ist ein Ypourgos des Mysteriums. Er Ypoyrgei-Ministiert, das Mysterium immer, und er ist ein Diakon Diener des Mysteriums. Es ist auch Joseph der Verlobte, und Aufpassen an der orthodoxen Hagiographie malen wir nie die so genannte "Heilige Familie" nach dem Maßstab des Westens (in der späteren Zeit). Wir haben keine "heilige Familie". Wir haben die Mutter Gottes, die immer die ewige Jungfrau ist. Sie hat immer ihre Jungfräulichkeit bewahrt, und Joseph dient dem Mysterium der Geburt Christi. Wir malen nie eine "heilige Familie", Christus, Heilige Mutter und Joseph, außer in einem einzigen Fall: die Flucht nach Ägypten. Wobei die heilige Mutter mit Christus auf einem Esel sitzt, und Joseph wieder dient, indem er den Esel führt, um auf dem Weg zu helfen und wieder ist es hier nicht die "heilige Familie". Es ist die Darstellung der Flucht nach Ägypten, die ihre respektive Theologie enthält, wie das bei jeder Ikone der Fall ist.
Wir sehen noch das erste Bad des Göttlichen Kindes, eine völlig missverstandene Darstellung. Diese Darstellung wurde besonders nach dem 17 Jahrhundert als dogmatische römisch katholische theologische Auffassungen im orthodoxen Bereich zuerst in Russland und durch Russland sogar auf dem Heiligen Berg Athos eindrangen, übermalt. In fast allen Haupt-Kirchen der Klöster des Heiligen Berges Athos wurde die Darstellung des Bades Christus übermalt... Die Darstellung des Badens wurde überdeckt, denn man hielt es damals als unannehmbar das Bad des Göttlichen Kindes darzustellen. Das war ein dogmatischer Fehler. Heutzutage sind alle Ikonographien von diesen Übermalungen befreit und stehen wie vorher da. Also, sogar auch auf dem Heiligen Berg Athos, ist niemand der exklusive Vertreter der Orthodoxie. Die Orthodoxie hat ihre eigenen Wahrheiten, was die Gesamtheit der Wahrheit ist, und nicht was nur an einem Ort ausgedrückt wird. Kein Ort ist Vatikanisch in der Orthodoxie. Man fand es unannehmbar Christus nackt darzustellen und zu baden. Aber warum stellt der Hagiograph diese Szene dar? Einfach, um zu zeigen das was mit jedem Neugeborenen geschah, nach der Geburt wurden sie gebadet. Den achten Tag, Sie erinnern sich, man hat sie gebadet. Christus war ein wahrer Mensch, er erlebt alles menschliche, er ist in allen uns gleich außer der Sünde. Falls Christus nicht baden würde, weil er Gott ist und deswegen braucht er nicht zu baden wäre er kein wahrer Mensch. So gelangen wir auf einen dogmatischen Fehler denn das würde heißen dass Christus uns nicht heilt. Denn Christus heilt den Menschen als wahrer Mensch und macht ihn vollkommen. (Er führt, den Menschen, das defiziente Sein wieder zur Fülle des Seins). Wäre Christus in seiner menschlichen Natur etwas mehr gewesen als wir es sind, wäre es nicht nötig dass er schläft oder isst, alles das kann Christus machen ohne Zweifel, aber dann wäre er kein wahrer Mensch sondern ein Übermensch, aber so würde er den Menschen nicht heilen, erlösen. Es ist der Satz von Gregorius Theologos: das was nicht angenommen wird, ist auch nicht Heilbar. Alles hat er angenommen um es zu heilen. Mit seiner Menschwerdung hat Christus alles menschliche, den ganzen Menschen angenommen. Alles hat Christus angenommen. Aufpassen, wir bekennen, dass er alle natürlichen und untadelhaften Affekte (Leidenschaften) des Menschen angenommen hat. Christus hatte Affekte (Leidenschaften) aber untadelhafte Affekte! Was sind diese untadelhaften Affekte? Hunger ist ein Affekt aber nicht ein sündiger Affekt. Durst, Schlaff sind auch untadelhafte Affekte. Nicht untadelhafte Affekte ist genau das schlechte benützen dieser untadelhaften Affekte. Die Essgier im Vergleich zu Hunger. Das ist, was der heilige Johannes von Damaskus und andere Väter unserer Kirche uns sagen.
Weiterhin sehen wir die Hirten, in verschiedener Weise dargestellt. Sie sind die menschliche Anwesenheit - die menschliche Anwesenheit zur Verehrung in der Zeit Christus kommt. Vom Himmel her kommt das göttliche Licht, das Ungeschaffene Licht, welches das Mysterium der Geburt beleuchtet. Ich hatte letztes Mal gesagt dass wir alles darstellen was uns gezeigt wurde, alles was wir gesehen haben. Beachten Sie: wir. Wir sagen: "Wir haben Ihn gesehen". Sagen Sie nicht Sie, (diese Leute) haben Ihn gesehen. Wir alle sehen Christus, wenn wir Mitglieder der Kirche sind. Die Kirche ist ein Leib. Was einer von uns gesehen hat, haben auch alle anderen gesehen! Die Erfahrung des Körpers ist einmalig. Mit anderen Worten, wenn ich erfahren möchte ob ein metallischer Gegenstand kalt oder heiß ist, fasse ich ihn an, die Zellen meiner Finger berühren ihn, und durch die bloße Berührung dieser Zellen allein, erfährt mein ganzer Körper das Gefühl der Wärme. Es ist nicht notwendig dass der ganze Körper - alle Millionen von Zellen, aus denen der Körper besteht - sich um diesen Gegenstand wickeln, so dass alle einzelne Zellen die egoistische Erfahrung bekommen von das was auch ich verstanden habe, also dass er warm ist. Es ist unsere egoistische Erfahrung, wenn wir sagen, "aber ich sah Christus nicht". Falls wir Mitglieder der Kirche sind dann ist es auch unsere Erfahrung. Also wie malen was wir gesehen haben. Wir haben Christus gesehen, deswegen malen wir Christus. Wir haben den Heiligen Geist gesehen, "als eine Taube", also malen wir so. Aber Gott, den Vater haben wir nie gesehen, daher wird er nie dargestellt. Ich will das betonen. Wir sind praktisch, realistisch und gleichzeitig tief theologisch, also was wir nicht gesehen haben malen wir nicht. Haben wir Cherubim gesehen? Wir malen. Haben wir Seraphim gesehen? Wir malen. Haben wir Engel, Erzengel gesehen? Wir malen sie. Wir haben was Throne, Herrschaften, Gewalten, Tugenden, Fürsten und andere himmlische Mächte sind nicht gesehen daher malen wir sie nicht.
Frage: Entschuldigen Sie, aber es ist eine Ikone, die zeigt ein Abbild Gottes in .....
Antwort: Nie akzeptieren wir Gott den Vater darzustellen!
Frage: Warum dann... .... ....
Antwort: Die tun es, weil sie die Theologie der Ikone nicht kennen. Niemals stellen wir die Heilige Dreifaltigkeit dar als Vater, Sohn und Heiligen Geist wobei der Vater als ein alter Mann mit langem Haar dargestellt wird. Es ist falsch. Weil Gott Vater sich nie offenbarte. "Du kannst nicht mein Gesicht sehen und leben", sagte der Vater. Niemand sieht den Vater. Christus selbst erschien nach dem Maß unseres menschlichen Verstandes. Und der Heilige Geist, "wie eine Taube". Es ist was anderes, Christus, er war ein Mensch, es geschah die Inkarnation, und eine andere Sache was mit dem Heiligen Geist geschah, welcher nicht in einer Taube verkörpert wurde. Der Heilige Geist erscheint wie eine Taube. Sehr große Unterschiede. Das ist die dogmatische Anschauung dieser Ikone. Der Dogmatische Gesichtspunkt. Hier (bei der Ikonographie) handeln wir dogmatisch, und niemand verändert die Theologie der Ikone nach seiner eigenen Auffassung.
Glossar[6]
[1]. Tier das vergötlicht wird: Rede über die Theophanie MPG 36, 324, 13 bzw.Migne EPE Gregor Theologe. Bd.5, Abs.11.
[2]. Mysterium: Geheimnis und Offenbarung Gottes. Etwas was verborgen aber oft auch gleichzeitig offenbart ist (falls man empfänglich ist und die Gnade wirkt).
[3]. Troparia: sind Kurzhymnen, die das jeweilige Festgeheimnis deuten.
[4]. Oikonomia: ein Handeln der Barmherzigkeit Gottes wegen unserer schwächen. Durch die Anwendung der Oikonomia bekommt der Gläubige die Möglichkeit innerhalb der Kirche umzukehren und er erlebt die Kirche als fürsorgende und helfende Mutter.
[5]. Nous: Der Menschliche Geist. Falls gereinigt kann er Gott und die spirituelle Prinzipien die der Schöpfung zugrunde liegen, wahrnehmen.
[6]. Wurde vom Übersetzer hergestellt als Anreiz weiter diese Aspekte zu studieren, besser zu verstehen und auch wegen der Schwierigkeit manche Wörter-Begriffe direkt zu Übersetzen. Also, was hier geschrieben ist, ist nicht vollständig, bitte weiter suchen.
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